148. Meeting, Donnerstag, 10. Oktober 2019

An unserem Herbstmeeting gab es nicht viele Informationen für die Mitglieder. 

Es wurde wieder einmal auf die Ausleihfristen für die Bibliotheksbücher hingewiesen. Leider gab es immer wieder Fälle, in denen die Bücher längere Zeit nicht mehr zurückgebracht wurden. Bitte meldet euch bei Monika Walther (telefonisch oder per Mail), wenn ihr die Bücher nicht in den angegeben Fristen zurückbringen könnt. 

 

Der Höhepunkt dieses Meetings war das Referat von Sabina Brägger zum Thema «Störleder» Vor uns stand eine junge, unternehmungslustige, neugierige und sehr engagierte Frau. Mit grosser Begeisterung erzählte sie uns, wie sie im Rahmen ihres Studiums für Design und Kunst zum Thema Störleder kam. Für ihre Bachelor-Arbeit war es ihr wichtig, das Thema Nachhaltigkeit auch bei den Textilien anzuwenden. Nach einem Hinweis ihrer Mutter, dass die Haut der verarbeiteten Störe in Frutigen nicht verwertet werden kann und verbrannt werden musste, beschloss sie in diese Richtung zu forschen.  

 

Könnte man diese Haut nicht gerben lassen wie Leder? Schon war ihr Pioniergeist geweckt und sie setzte sich mit dem Tropenhaus sowie der Gerberei Zeller in Steffisburg in Verbindung. Es war ein langes Kennenlernen und Ausprobieren bis endlich ein brauchbares Material entstanden war. In spannenden Bildern zeigte sie uns Stationen dieses Prozesses. 

 

Zu Hause in ihrem Atelier begann sie wunderschöne Taschen und kleinere Gegenstände wie Schlüsselanhänger, Handyhüllen, Gürtel, etc. zu gestalten. Sie versuchte, auch die kleinsten Teile zu verarbeiten. Bei einer Lederfirma legte sie ein Veto ein zum Wegwerfen der Lederresten und versuchte, auch diese in einem kreativen Projekt umzusetzen. Bei all ihren Stücken ist viel Geduld, Zeit und Handarbeit gefragt! In der Zwischenzeit hat sie auch Mitarbeiterinnen, die ihr bei der Ausführung der Ideen zur Hand gehen. 

 

Als ob Sabina Brägger der Aufwand nicht schon gross genug war, wollte sie sich noch mit weiteren nachhaltigen Themen befassen. 

Die Bisonherden in Amerika haben sie zur Frage veranlasst, wie man die Wolle dieser Tiere verwenden könnte. Ihr Erfindungsgeist war geweckt! Im Naturkundemuseun konnte sie erfahren, dass bereits die Indiander einen Weg kannten, die Haare dieser Tiere für Kleidung zu verwenden. Mit grosser, ansteckender Begeisterung erzählte sie über die ersten Schritte zu diesem spannenden Thema. Einige Versuche, diese Wolle zu verwenden hatte sie auch mitgebracht. Zur weiteren Entwicklung benötigt sie jedoch Geld, einen langen Atem und auch Abnehmer/innen für die von ihr kreierten Stücke. 

 

Unser Interesse war geweckt und am Ende des Vortrags wurde Sabina Brägger umringt von Frauen, die noch mehr wissen wollten oder sogar einen Kauf in Erwägung zogen. 

 

Fast gingen die verschiedenen Köstlichkeiten bei unserem Buffet etwas in Vergessenheit. Herzlichen Dank den Spenderinnen für ihre wunderbaren Mitbringsel und auch Anita für die schöne Dekoration. 

 

Marianne Suter 

Impressionen